Influencer hier, Influencer da. Und jetzt auch noch Corporate Influencer? Muss das wirklich sein? Und was sind diese Corporate Influencer überhaupt? Nun ja, wenn wir das Buzzword mal einfach ausdrücken, dann sind Corporate Influencer Unternehmensbotschafter:innen. Um genauer zu sein: Unternehmensbotschafter:innen aus den eigenen Reihen. Denn in der Regel sind Corporate Influencer die eigenen Mitarbeitenden.
Was sind Corporate Influencer?
Corporate Influencer sind zufriedene Mitarbeitende, die sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren und in ihren eigenen (digitalen) Kanälen Unternehmensthemen kommunizieren, um die Erreichung der Unternehmensziele zu unterstützen.
Fluch oder Segen?
Es ist keine neue Erkenntnis, dass die eigenen Mitarbeitenden einen großen Einfluss auf den Erfolg oder auch Misserfolg des Unternehmens haben. Ganz egal, ob sie im privaten Umfeld über ihre Arbeit und ihren Arbeitgeber sprechen oder auf ihren privaten Social-Media-Kanälen. Sobald sie mit dem Unternehmen in Verbindung gebracht werden, wirken sich ihr Verhalten und ihre Aussagen auf die Reputation des Unternehmens aus. Ist das nun gut oder schlecht?
Chancen von Corporate Influencern
“Menschen vertrauen lieber Menschen.” Und genau deshalb sind die Chancen von Corporate Influencern für ein Unternehmen nicht zu unterschätzen. Was macht Corporate Influencer so wertvoll?
- Sie sind besonders glaubwürdig.
- Sie stärken das Arbeitgeberimage.
- Sie erzielen mit ihren persönlichen Profilen eine hohe Reichweite und Interaktion.
- Sie steigern die Mitarbeitermotivation.
- Sie steigern die Markenbekanntheit.
- Sie stärken die Kunden-Marken-Bindung.
- Sie bieten interessante Inhalte und Insights.
- Sie sind starke Meinungsträger.
Risiken von Corporate Influencern
Natürlich gibt es auch eine Kehrseite der Medaille – denn wo Chancen sind, gibt es natürlich auch Risiken. Eine Gefahr, die mit Corporate Influencern einhergeht, ist offensichtlich: Was ist, wenn der Mitarbeitende schlecht über das Unternehmen redet? Das beeinflusst natürlich unmittelbar die Reputation der Marke oder des Unternehmens und kann zu einer Kettenreaktion führen. Die Gefahr von Shitstorms und Krisen besteht - unabhängig von Corporate Influencern. Unternehmen können Mitarbeitende jedoch bestmöglich unterstützen und so das Risiko minimieren und besser kontrollieren. Außerdem besteht das Risiko, dass als Corporate Influencer tätige Mitarbeitende das Unternehmen irgendwann verlassen – ihre Reichweite und Expertise nehmen sie natürlich mit. Nichtsdestotrotz lohnt es sich für Unternehmen langfristig in Corporate Influencer zu investieren, denn Mitarbeitende reden so oder so.
Deshalb gilt: So viel Unterstützung wie möglich, so wenig Kontrolle wie nötig.
5 Tipps, wie dein Unternehmen Corporate Influencer konkret fördern kann
Ob sich Corporate Influencer positiv oder negativ auf das Unternehmen auswirken, hängt nicht nur davon ab, wie sich die Corporate Influencer verhalten, sondern auch, wie das Unternehmen mit ihnen umgeht. Erst seit einigen Jahren machen sich Unternehmen Corporate Influencer aktiv zu Nutzen.
- Führe Corporate-Influencer-Programme ein.
Nicht jeder Mitarbeitende ist dafür gemacht, als Corporate Influencer tätig zu sein – und das ist auch vollkommen in Ordnung so. Wichtig ist, dass sie eine intrinsische Motivation und Spaß an der Arbeit haben und sich im Idealfall mit dir als Arbeitgeber identifizieren. Wenn du dich dafür entscheidest, deine Mitarbeitenden dabei zu unterstützen, dann ist ein strukturiertes Corporate-Influencer-Programm sinnvoll. So bringst du deinen Mitarbeitenden nicht nur Vertrauen entgegen und bietest Transparenz, sondern begleitest sie auch auf dem Weg.
- Biete Schulungen, Seminare und Coachings an.
Im Idealfall haben Corporate Influencer bereits eine Affinität zu Social Media und kennen sich in den sozialen Netzwerken aus. Das ist aber nicht unbedingt eine Voraussetzung dafür, dass Mitarbeitende als Corporate Influencer tätig sind. Und natürlich gilt: Man lernt nie aus. Deshalb ist es wichtig, die Kenntnisse und Fähigkeiten der Mitarbeitenden zu fördern. Das kann sich sowohl auf den Umgang mit Social Media beziehen, aber auch auf Themen wie Human Resources, Präsentationen, Analyse oder die Unternehmenskultur. Je besser sich Corporate Influencer auskennen, desto besser können sie kommunizieren.
- Erstelle Guidelines, die Orientierung bieten.
Guidelines können deinen Mitarbeitenden dabei helfen, sich besser zu orientieren. Sie können ein klares Leitbild geben und Anregungen bieten. In Guidelines können sie Do’s und Don’ts kommunizieren, um potenzielle Shitstorms zu vermeiden oder in Krisensituationen besser zu reagieren. Außerdem können Guidelines über Formate aufklären, Informationen zur Unternehmenskultur enthalten und Input zu Themen liefern.
- Schaffe Ressourcen während der Arbeitszeit.
Corporate Influencer sind normale Mitarbeitende, keine hauptberuflichen Influencer. Sie sind Experten in ihrem Fachgebiet und sprechen neben Ihrem Job auf ihren privaten Profilen darüber. Ihre fachlichen Tätigkeiten stehen aber an erster Stelle. Trotzdem ist es sinnvoll, ihnen Zeitslots während der regulären Arbeitszeit für ihre neue Rolle zur Verfügung zu stellen. So können sich deine Mitarbeitenden darauf konzentrieren und du profitierst von qualitativen und quantitativen Beiträgen.
- Gib Freiräume.
Natürlich ist die Unterstützung deiner Corporate Influencer wichtig, aber vergiss nicht, ihnen genug Freiräume zu geben. Denn was Corporate Influencer so besonders macht, ist ihre Authentizität und Glaubwürdigkeit. Fehler sind normal und menschlich und machen deine Mitarbeitenden nahbar. Gibst du deinen Corporate Influencern zu viele Vorgaben, verlieren sie nicht nur die Lust, es steigt auch das Risiko, dass sie negativ über das Unternehmen sprechen.